Razzia wegen Millionen-Betrug mit Münzen

Wegen des Verdachts auf Millionenbetrug mit Euro-Münzen hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main einem Medienbericht zufolge die Wohnungen von Bundesbank- und Lufthansa-Mitarbeitern durchsucht.
Die Bundesbank soll mit der Wiedereinführung bereits verschrotteter Euro-Münzen um rund sechs Millionen Euro betrogen worden sein. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main ließ fünf Beschuldigte verhaften und einen weiteren Verdächtigen festnehmen. Letzterer sollte am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Bei einer Razzia im Rhein-Main-Gebiet und in Fulda wurden am Mittwoch zehn Wohnungen und Firmen durchsucht, wie Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu am Donnerstag mitteilte.
Die Behörde bestätigte einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach die Beschuldigten über Komplizen tonnenweise verschrottete Euro-Münzen aus China nach Deutschland wiedereingeführt haben sollen, um sie bei der Bundesbank als angeblich beschädigte Münzen umtauschen zu lassen. Vermutet wird, dass die Bande die bereits voneinander getrennten Pillen aus Kupfernickel und Ringe aus Messing der Münzen wieder zusammensetzte. Die Einzelteile seien wahrscheinlich schon in Europa getrennt und als Münzschrott nach China verkauft worden, sagte Möller-Scheu.
Die Staatsanwaltschaft geht von einer Menge von 29 Tonnen an Ein- und Zwei-Euro-Münzen aus, die zwischen 2007 und November 2010 unrechtmäßig wieder eingeführt wurden. "Die Bundesbank tauscht als einzige Nationalbank in Europa kostenfrei beschädigte Münzen ein und erstattet den vollen Wert derselben", erklärte Möller-Scheu.
Nur stichprobenartige Kontrollen bei Umtausch
Die Täter machten sich demnach wohl auch zunutze, dass die umzutauschenden Münzen in einen speziellen Beutel gefüllt werden müssen, deren Inhalt durch Wiegen und per Augenschein nur stichprobenartig kontrolliert werde. Diese sogenannten Safebags seien im Internet erhältlich und normiert für Ein- oder Zwei-Euro-Münzen im Wert von jeweils 1.000 Euro.

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